1954 wurde auch Heinz Lauterbach, einer der Gründer unseres OV, in den Einsatz geschickt. Eine Urkunde mit der Unterschrift des 1. THW-Direktors, Otto Lummitsch, zeugte davon, dass Heinz beim Hochwasser in Bayern mitgeholfen hatte, die Folgeschäden einzudämmen.
1956 wurden die ersten Gerätekraftwagen (GKW) auf Borgward-Chassi (ca. 95 PS/Diesel) an die Landesverbände ausgeliefert. Einen dieser modernen Fahrzeuge erhielt der Ortsverband Krefeld nach einer Ausstellung auf dem Sprödentalplatz 1957.
Bis dato war der Wagen dem OV Aachen zugeteilt und als Leihgabe zur Ausstellung gebracht worden.
Man kann sich die Freude vorstellen, als dieses Fahrzeug nach der sehr effektiven Ausstellung, im Sinne der Helferwerbung, an die Kameraden des OV Krefeld übergeben wurde. Die Helferzahl schnellte um 130 (!) auf ca. 450 (!) Helfer hoch.
https://www.thw-krefeld.de/images/stories/statisch/chronik/foto_seite8c.jpgDiese Zahl, die Verwaltungshelfer dieser Jahre mögen mir verzeihen, ist natürlich mit der nötigen Zurückhaltung zu interpretieren, die die heutige Kenntnis um die medienwirksame Publikationen der eigenen Stärke gebietet.
Die mit Dr. Bellingen als Helfer Nr. 1 begonnenen Aufnahme- und Personallisten wurden fortgeführt und zeigten einen Monat vor der o.g. Pressemeldung mit dem Kameraden Josef Dresen, einem "Appretur-Lehrling" von der Hauptstraße in Oppum die Helfer Nr. 450. Es waren mittlerweile aber schon eine Menge Leute aus unterschiedlichen Gründen ausgeschieden und viele Helfer bildeten eine sogenannte "stille Bereitschaft" (heute Reserve- oder Althelfer).
Aber es ist, rückblickend beurteilt, eine große Leistung erbracht worden, mit all den Unzulänglichkeiten fertig zu werden und unter den widrigen Umständen den enthusiastischen Kameraden die notwendige Motivation zu vermitteln.
In den Zeitraum der o.g. "Helfervermehrung" fiel auf Bundesebene eine für das THW tiefgreifende Entscheidung des BMI: Das THW verlor durch Erlass vom 6. Juli 1957 seine Selbstständigkeit und wurde als Abteilung III in die neue "Bundesdienststelle für den zivilen Bevölkerungsschutz" eingegliedert.
Das mittlerweile auf 60.000 Mann angewachsene THW wurde seiner eigenen Organisationsstruktur "beraubt" und "mit einer seinem Wesen fremden Entwicklung" konfrontiert, die großen Unmut in den Reihen der Landes- und Ortsbeauftragten hervorrief.
Weiter mit dem Thema Organisationstruktur in der Chronik 1960 bis 1969.